„Es gibt eigentlich keine Grenzen“

Um beruflich in der Sport- und Sportstättenbranche Fuß zu fassen, gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten und Wegen. Stadionwelt stellt an dieser Stelle regelmäßig Persönlichkeiten aus der Branche vor. Heute: Ann-Kathrin Eller, Sponsoring beim TVB Stuttgart.

Ann-Kathrin Eller
Ann-Kathrin Eller Bild: TVB Stuttgart
Stadionwelt: Wie sind Sie ins Sportbusiness gekommen? Was waren für Sie die wichtigsten Stationen in Ausbildung, Studium und Beruf?
Eller: Ich war schon immer sehr sportbegeistert, spiele Tennis und habe lange Fußball gespielt. Für mich war schon sehr früh klar, dass ich später gerne mal im Sportbusiness arbeiten möchte, ohne einen konkreten Plan zu haben, was es dann genau sein soll. Nach meinem Abitur habe ich ein Jahr lang mit verschiedenen Praktika verbracht. Nach zwei Wochen bei einem Einzelhandelsgeschäft aus der Sportbranche wurde mir schnell klar, dass das nicht das Richtige für mich ist. Dann bin ich auf den TVB und das duale Studium dort gestoßen und konnte mich direkt für das Team, das Arbeitsumfeld und die Aufgaben begeistern. 2018 habe ich dann mit einem Praktikum begonnen, worauf 2019 dann das duale Studium folgte und seitdem bin ich Teil des Teams hinter dem Team beim Stuttgarter Handball-Bundesligisten.

Nachdem ich mein Studium im Oktober 2022 beendet hatte, war ich zunächst ein Jahr lang für die Bereiche Merchandising und Kommunikation verantwortlich. Das hat mir wirklich viel Spaß gemacht und gerade im Bereich Social Media konnte ich meinen Ideen freien Lauf lassen. Nach nur einem Jahr wurde der Bereich Kommunikation dann gegen das Sponsoring getauscht, was mir die Chance bot, mich persönlich weiterzuentwickeln und einen neuen Bereich kennenzulernen. Ab Sommer liegt hier dann auch der volle Fokus drauf. Neben der Betreuung und Neuakquise von Sponsoren organisiere ich unsere Sponsorenevents und kümmere mich zudem darum, dass die Leistungen unserer Sponsoren wie gewünscht umgesetzt werden. 

Stadionwelt: An welche Projekte denken Sie gerne zurück? Warum?
Eller: Da kommt mir direkt mein erstes Sponsorenevent, unsere Saisoneröffnung in der Schwabengarage mit knapp 300 Leuten, in den Kopf, das ich größtenteils eigenständig organisieren durfte. Es war auf jeden Fall eine Herausforderung, aber ich habe hier so viel für folgende Events, aber auch das projektbezogene Arbeiten lernen können. Zum Glück hatte ich auch erfahrene Unterstützung, die mir mit Rat und Tat zur Seite stand. Ich werde das Gefühl danach, als ich am Abend nach dem Event im Bett lag und alles noch mal Revue passieren lassen habe, nie vergessen. Das ist so eine Zufriedenheit.

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Stadionwelt: Welche Fähigkeiten werden in Ihrer aktuellen Tätigkeit benötigt?
Eller: Wenn man viel mit Sponsoren oder Externen zusammenarbeitet, ist eine Fähigkeit bzw. Eigenschaft unabdingbar: Zuverlässigkeit. Wenn man verspricht, sich um etwas zu kümmern, dann sollte man das auch tun. Das stärkt das Vertrauen und die Bindung. Zudem schadet es nicht, wenn man offen gegenüber anderen Menschen ist und auch mal über seinen eigenen Schatten springen kann.

Stadionwelt: Was macht Ihren Job für Sie so reizvoll?
Eller: Man hat jeden Tag mit den unterschiedlichsten Menschen zu tun, kann seine Kreativität ausleben und es gibt eigentlich keine Grenzen. Wenn man eine Idee hat, kann man diese versuchen umzusetzen und entweder es klappt oder es klappt eben nicht; dann lässt man es halt wieder. Das ist aber, denke ich, vor allem auch auf unser kleines, fast schon familiäres Team zurückzuführen, das auch einen großen Teil dazu beiträgt, dass das Arbeiten Spaß macht und man jeden Tag gerne ins Büro geht. Außerdem ist die Verbindung von Job und Sport einfach einzigartig. In einem Umfeld arbeiten zu dürfen, in dem andere Menschen ihre Freizeit verbringen, ist auf keinen Fall selbstverständlich. 

Stadionwelt: Was möchten Sie voran bringen, bzw. was sind Ihre Zukunftsvisionen?
Eller: In den kommenden Jahren ist es auf jeden Fall das Ziel, den TVB als Sportmarke im Großraum Stuttgart zu etablieren, dabei möglichst viele Kinder zum Sport zu bringen und den Alltag der Menschen durch besondere Momente und Erlebnisse mit dem Sport schöner zu machen. Zudem wollen wir für unsere Sponsoren Mehrwerte schaffen und unsere Partnerschaften leben. Da gibt es, glaube ich, endloses Entwicklungspotenzial und man kann immer noch irgendetwas verbessern und voranbringen.

Stadionwelt: Was empfehlen Sie Berufseinsteigern in der Sport-Branche?
Eller: Immer mit Spaß rangehen. Es ist normal, dass es mal längere Arbeitstage gibt oder mal ein Wochenende drauf geht und auch nicht immer alles direkt klappt. Aber wenn man dann ein erfolgreiches Event mit glücklichen Kunden oder Partnern hinter sich gebracht hat, ist das ein tolles Gefühl, für das sich der ganze Aufwand lohnt. (Stadionwelt, 01.07.2024)

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