Werder und das Naming Right – eine Analyse

Es ist offiziell – Werder Bremen hat das Naming Right am Weserstadion an das Immobilien-Unternehmen Wohninvest Holding GmbH verkauft. Stadionwelt analysiert den nationalen und internationalen Stellenwert.

Wie lässt sich der Naming-Right-Deal im nationalen und internationalen Vergleich einordnen? Wie viel Geld bekommen Vereine in Deutschland, die über ein ähnlich großes Stadion verfügen? Was lässt sich zu der Laufzeit der Namensrechte sagen? Das Thema Naming Right spielt im Sport eine besondere Bedeutung und ist bei den unterschiedlichen Interessengruppen heiß diskutiert. Für Vereine stellt die Vergabe der Namensrechte eine gute Möglichkeit dar, Erlöse auf einfachem Wege, ohne finanziellen Aufwand, zu erzielen.

Werder Bremen ist das jüngste Beispiel eines Vereins, der die Namensrechte an seinem Stadion veräußert. In den kommenden zehn Spielzeiten wird der SV Werder Bremen im wohninvest WESERSTADION auf Torejagd gehen. Das Immobilien-Unternehmen Wohninvest Holding GmbH aus Baden-Württemberg zahlt im Schnitt pro Saison drei Millionen Euro. Werder Bremen setzt mit dem Verkauf der Namensrechte die Pläne um, die bereits seit längerer Zeit diskutiert worden sind. Zwar zahlte bereits der jetzige Naming-Right-Inhaber EWE von 2007 bis 2018 jährlich drei Millionen Euro, allerdings verzichtete das Versorgerunternehmen darauf, den Namen am Stadion zu ändern. Somit war Werder Bremen – zusammen mit Borussia Mönchengladbach und Hertha BSC – bislang einer von nur drei Bundesligisten, die den Stadionnamen unangetastet ließen. Mit dem Verkauf des Naming Right an Wohninvest steht nun fest, dass die Heimstätte der Hanseaten zum ersten Mal seit der Eröffnung im Jahr 1947 einen anderen Namen tragen wird. Wohninvest ist nach Vonovia in Bochum das zweite Immobilien-Unternehmen, dass die Namensrechte an einem deutschen Bundesligastadion erwirbt. Das Bochumer Fußballstadion heißt seit 2016 Vonovia Ruhrstadion.